Pharmazeutischer Hilfsstoff

Ein pharmazeutischer Hilfsstoff, auch Arzneiträgerstoff genannt, ist ein Stoff, der neben dem Arzneistoff in der Herstellung von Arzneimitteln verwendet wird. Hilfsstoffe sind optimalerweise pharmakologisch und toxikologisch inert,[1] sie haben folgende Funktionen:

  • Formgebung: Hilfsstoffe tragen den Arzneistoff und geben dem Arzneimittel seine Form
  • Herstellbarkeit: Hilfsstoffe ermöglichen oder verbessern bestimmte Fertigungsschritte in der Arzneimittelherstellung
  • Steuerung der Wirkstofffreigabe: Hilfsstoffe steuern gezielt die Freigabe von Wirkstoffen oder transportieren sie gezielt an ihren Wirkort
  • Stabilitätsverbesserung: Hilfsstoffe gewährleisten die ausreichende Haltbarkeit eines Arzneimittels

Auch Arzneimitteleigenschaften wie Farbe, Geruch, Geschmack und physiologische Verträglichkeit können durch pharmazeutische Hilfsstoffe eingestellt werden. Speziell in der Impfstoffherstellung werden sogenannte Adjuvanzien als Wirkverstärker eingesetzt.

Zusätzlich können Hilfsstoffe, wie im Fall von wirkstofffreien, dermatologischen Grundlagen durch physikalische Effekte eine Heilwirkung erzielen. Diese Zubereitungen werden dann als Medizinprodukt bezeichnet.

  1. S. Ebel und H. J. Roth (Hrsg.): Lexikon der Pharmazie, Georg Thieme Verlag, 1987, S. 318, ISBN 3-13-672201-9.

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